Der Judenhof in Laudenbach

Gesprochene Geschichte:



Zeitliche Abfolge:

Das Schloss wurde von Eitel Voit von Rieneck im Jahre 1566, als repräsentatives Wohnhaus gebaut. Dieses wurde dann im Jahr 1687 an das Würzburger Spital verkauft.

Vergangenheit:

Um die Vergangenheit und die Namensgebung zu verstehen, muss man weit zurückgehen. Die Voite von Rieneck sowie das Juliusspital übten das Judenregal aus, das Recht zur Ansiedlung von jüdischen Familien im Ort, welche sie in ihren Häusern wohnen ließen. Die Menschen wohnten in kleinen, eng aneinander geschmiegten Häusern, in den ehemaligen Gesindehäusern des Schlosses. Die Wohnbedingungen waren sehr schlecht, da die Häuser äußerst klein und überbelegt waren. Es kam auch mal vor, dass in einem Haus vier Familien wohnten. Die jüdischen Familien lebten über lange Zeit in den ehemaligen Ökonomiegebäuden des Schlosses. Im Laudenbacher Sprachgebrauch wurde der Platz daher auch „Juden-Hof“ genannt. In der Würzburger Zeitung stand im Jahr 1798, dass „jeder Winkel mit Juden angefüllet“ sei und dass die Besitzer die jüdische Bevölkerung nicht wegen ihrer Menschenfreundlichkeit dort wohnen ließen, sondern wegen der beträchtlichen Schutzgelder und Hausmieten.

Gegenwart:

Heute befinden sich die Häuser im Privatbesitz und sind renoviert, ihr altes Gepräge haben sie nicht verloren und auch die Geschichte nicht. Außerdem stehen sie mit dem Schloss unter Denkmalschutz und geben einen Einblick in die Vergangenheit von Laudenbach und dessen jüdischen Bewohnern.


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